Pierre Magnol und die Magnolie

Die Magnolie ist der Star im Gartenfrühling

Jedes Jahr im Frühling entwickelt sich ein wunderschön wachsender Baum zum Star in unserem Garten, die Magnolie.

Bei ihrem Anblick werde ich ab heute auch an den französischen Botaniker Pierre Magnol denken, der den Begriff der Familie für verwandte Pflanzengruppen in die Botanik einführte.

Ich finde wie kein anderer blühender Baum passt die Magnolie perfekt ins Bergische Land. Der Kontrast zwischen den grell pink- und rosafarbenen Blüten und dem grauen, fast schwarzen Schiefer ist wunderschön, kontrastreich und lebendig.

M. × soulangeana

Die Tulpenmagnolie

Die Magnolie betört dabei nicht durch ihren Duft sondern durch ihre Farbenpracht, die sich gleichmäßig über den gesamten Baum verteilt. Wie in vielen Gärten in Wuppertal steht auch bei uns eine Tulpenmagnolie (M. × soulangeana). Die Kreuzung aus M. denudata und M. liliiflora blüht früh im Jahr und ist etwas frostempfindlich.

Wahrscheinlich der am 20. April 1646 in Marseille geborene Paulaner-Mönch Charles Plumier "entdeckte" die Art bei einer seiner drei großen Forschungsreisen für den französischen König Ludwig XIV, die ihn unter anderem auch in die Karibik führten. Er benannte die Gattung Magnolia nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol. Auch andere Gattungen benannte er nach wichtigen Botanikern, so die Bauhinien (Orchideenbäume) nach den Brüdern Johann Bauhin und Caspar Bauhin, die Lobelien nach dem flämischen Botaniker und Arzt Matthias de L'Obel (Lobelius) und die Fuchsien nach dem deutschen Mediziner und Botaniker Leonhart Fuchs. Plumier hinterließ 6000 Zeichnungen, von denen etwa 4300 Darstellungen von Pflanzen sind. Hier eine Zeichnung von genus Magnolia von 1703.

Pierre Magnol wurde am 8. Juni 1638 in Montpellier in Frankreich geboren und war ein französischer Botaniker. Schon in jungen Jahren entwickelte er Interesse für die Botanik seiner näheren Umgebung und widmete sich der Pflanzenwelt des Languedoc und der Cevennen. 1689 veröffentlichte er sein wohl wichtigstes Werk "Vorläufer der allgemeine Geschichte der Pflanzen, in der die Familien der Pflanzen in Tabellen angeordnet sind". Erstmals in der Geschichte der Botanik wurden verwandtschaftliche Gruppen von Pflanzen als "Familien" bezeichnet. Magnol starb am 21. Mai 1715 in Montpellier.

Pierre Magnol und die Magnolie - M. × soulangeana, die Tulpenmagnolie. Foto: Nikon D800e mit Nikkor 85mm 1.8
M. × soulangeana, die Tulpenmagnolie. Foto: Nikon D800e mit Nikkor 85mm 1.8

Die Magnolie finde ich noch aus einem anderen Grund als Gartenbaum sehr geeignet. Die Blüte erfolgt vor dem Blattaustrieb. Somit verschattet der Baum im frühen Frühling das Haus wenig und man kann von der Sonne als Wärmequelle profitieren. Die Sonne kann bereits das Haus aufwärmen. Nach der Blüte entwickelt sich die großblättrige Belaubung und die Magnolie spendet einen angenehmen kühlenden Schatten.

Sie stellt für mich damit einen idealen Hausbegleiter dar.

tl, dr;

Jedes Jahr Anfang April erfreut uns die große Tulpenmagnolie mit ihrer Blütenpracht. 

Kommentare (1)

  1. Michael Felstau 01. April 2021

    Danke, interessant. Was mich allerdings stört, ist das sehr langsam verrottende, dicke Laub der Magnolie im Herbst und Winter. Das braucht schon seine 2 Jahre. Die Fruchtstände mit den roten Beeren allerdings sind manchmal wirklich wunderbar bizarr!


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