Jahres­rückblick 2020

Corona, Freunde, die Werkstatt, der Garten und viele Projekte

Mein Rückblick auf das Jahr 2020: Beruflich okay, privat zufrieden, viel geschafft, aber das normale Leben und der Gemütszustand - eine einzige ermüdende und kognitiv dissonante Strapaze.

Mein zweiter Jahresrückblick nach 2019 und wie so oft fällt es mir schwer einen Anfang zu finden, und dann auch wieder ein Ende. (Angefangen habe ich mit dem Schreiben am 10. Januar, jetzt ist schon wieder ein Monat vergangen. Es wurde der 24.02.2021. Ich muss gedanklich mit dem letzten Jahr abschließen, dafür brauche ich das hier.)

Durchwachsen

Westfälischer Schinken

So empfinde ich das letzte Jahr: durchwachsen. Persönlich gesehen haben sich im Jahr 2021 Freude und Trauer oft die Hand gegeben. Ende des Jahres habe ich durch großes, sehr großes Glück noch einen Auftrag bekommen, der mein finanziell nicht leichtes Jahr verbessert hat, dann starb drei Tage später meine geschätzte Lieblingstante Irene Schürmann an Altersschwäche. Ich bin so dankbar, dass ich sie zwei Tage vor ihrem sanften Versterben noch einmal sehen und sprechen konnte.

Corona und die vielen alltäglichen Einschränkungen haben auch meinen Alltag sehr geprägt. Mehr in Erinnerung bleibt mir aber mein Entsetzen, wie sorglos viele Politiker mit Menschenleben umgehen. Nicht nur bei Corona und den Menschen hier in Deutschland, weil unbedingt die Schulen geöffnet bleiben müssen, sondern auch beim Thema der vielen Flüchtlingslager in Europa, der Seenotrettung im Mittelmeer.

Dagegen haben sich gerade in diesen Corona-Zeiten echte Freunde wie ein positives Relief vom anonymen Alltag abgehoben! Freunde, die ihr das hier lest: Ich danke Euch von ganzem Herzen, dass Ihr mir geholfen habt nicht unterzugehen, dass ich mit Euch lachen durfte und konnte, das wir Zeit zusammenhatten, ob telefonisch, im Chat, im Video oder selten auch bei einem physischen Zusammentreffen. Danke!

Als meine Tante Irene verstarb, habe ich viele Anrufe gemacht und festgestellt, dass so viele ältere Menschen einsam sind und sich über einen Anruf freuen. Ich konnte neue Fäden zu entfernten Verwandten spinnen, das war eine große Freude, diese Menschen neu oder wieder kennenzulernen. Das werde ich in diesem Jahr unbedingt fortsetzen.

2020 bestand auch zu einem großen Teil aus Einrichten und Ausräumen: Ich habe angefangen die Werkstatt einzurichten, ein sehr großer Werkstattschrank im Stil eines Druckerei- und Setzkastenschranks wurde selbst gebaut, das Werkzeug konnte zu einem großen Teil ordentlich in Schubladen verräumt werden, zwei Umzugskisten Dias wurden eingescannt und 45.000 digitale Fotos geordnet und verschlagwortet.

Daneben habe ich natürlich noch gearbeitet, mich so gut wie möglich um meine Familie gekümmert, den Garten habe ich auch nicht links liegen gelassen. 2020 war ein Jahr, in dem ich sehr viel geschafft habe.

Eine schöne Zeit im letzten Jahr

Cronhill - der Blog

Vielleicht fange ich einmal mit einer der schönsten Aktivitäten des letzten Jahres an, mit dem Schreiben. Selten habe ich so viel und so gerne in einem Jahr geschrieben, und es ist noch nicht einmal alles Geschriebene veröffentlicht.

Ich versuche am Ende des Jahres eine Auswertung auf Basis der Webalizer Daten zu machen, und das waren die meistgelesenen Artikel im Jahr 2020:

Hier findet Ihr eine detailliertere Übersicht über die Themen des letzten Jahres und eine grobe Auswertung der Abrufzahlen:

Task- und Ideenbuch

Den Kopf freihalten für das Jetzt

2019 sagte mein Freund U. zu mir: "Thomas, Du bist dauerhaft zu gestresst, Du hast zu viel im Kopf!". Was sollte ich tun? Ich habe ein Task- und Ideenbuch angelegt. Das hilft mir, meinen Kopf frei zuhalten. Am Ende des Jahres mache ich einen Übertrag. Was hatte ich vor, was wollte ich schaffen? Wie viele Tasks hatte ich, wie viele sind fertig, welche verfolge ich weiter.

Die größten privaten Projekte des letzten Jahres waren: 

  • meine ersten Ölbilder malen
  • Haus neu renovieren, Neuanstrich für den zwei-Etagen-Flur und das Esszimmer
  • Maskennähaktion mit der Familie
  • Werkstatt einrichten
  • grundlegende Blender-Skills erwerben
  • Werkstattschrank bauen
  • Gartenmauer errichten (Garten fertig)
  • neues Gartenbeet bepflanzen
  • Drainagestreifen am Haus fertigstellen
  • analoge Bilder aufräumen
  • Dias Scannen
  • alle Digitalbilder aufräumen

Mit dem Bau des großen Werkstattschranks konnte ich meinen 2019 begonnenen Einstieg in Blender endlich ein wenig vertiefen.

206 Projekte und Tasks standen 2020 in meinem Taskbook, davon habe ich inkl. aller beruflichen und privaten Projekte 132 abgeschlossen und 84 als Übertrag in 2021 übernommen.

Mehr zu der Idee des Task- und Ideenbuchs könnt Ihr hier lesen:

Ölfarbe auf Leinwand, 2020
Ölfarbe auf Leinwand, 2020
Meine ersten Ölbilder

Abstrakte Malerei

Ende des Jahres 2019 durfte ich mich noch einmal sehr freuen, denn resultierend aus meiner ersten Teilnahme an der WOGA habe ich einen Auftrag erhalten 3 abstrakte Ölbilder zu malen.

Den Bildern gingen ausführliche Recherchen zu abstrakten Malern zuvor. Leinwand und Keilrahmen stammen vom wunderbaren Via dell'Arte in der Luisenstraße. Abstraktes Malen ist für mich ein wesentlich schwierigerer Prozeß als das fotorealistische Malen, ich muss im Grunde loslassen, habe trotz guter Vorplanung keine Kontrolle. Sowohl Kundin als auch ich sind mit der Intensität und Kraft der Bilder sehr zufrieden.

Die insgesamt sechs Boxen aus HDF passen genau in einen Besta-Schrank.
Die insgesamt sechs Boxen aus HDF passen genau in einen Besta-Schrank.
Wohin mit dem ganzen Kram?

Analoge Fotos archivieren

Zwei Umzugskartons mit analogen Fotos tauchten auf und ich hatte keine Ahnung, was ich mit ihnen machen sollte. Teilweise stammten die Abzüge noch von Foto Krüger in der Bembergstraße, die möchte ich eigentlich nicht so gerne wegwerfen. Aber von allen Abzügen, auf denen nicht meine Familie, gute Freunde, wichtige Erinnerunen oder ich abgebildet bin, habe ich mich getrennt. So ist es gelungen, dass ich alle analogen Fotos in einem meiner Ikea-Besta-Schränke einlagern konnte. Dafür habe ich massgeschneiderte Kisten aus HDF gebaut. Als Griffe verwendete ich ein paar übrig gebliebene Griffe von Ikea-Karton-Aufbewahrungsboxen.

Digitale Fotos archivieren

Ein paar Gedanken und etwas Methodik dazu

Ende des Jahres habe ich noch ein lange überfälliges Projekt angefangen: Alle digitalen Fotos in eine einheitliche Struktur einsortieren und alle in Adobe Lightroom verschlagworten. Wie ich dabei verfahren bin und warum das Fotoarchivieren nicht nur eine zeitfressende, sondern auch eine belastende und anstrengende Angelegenheit ist, das habe ich hier aufgeschrieben.

Familie

Gutes und Trauriges

Die beste Nachricht im letzten Jahr aus persönlicher Sicht war ganz bestimmt, dass unser ältester Sohn eine hervorragende Ausbildungsstelle mit dualem Studium gefunden hat. Das Einstellungsverfahren hat er mit Bravour bezwungen, alle mit seiner Persönlichkeit und seinem Können überzeugt, welch großes Glück.

Der jüngere Sohn ist jetzt auf dem Weg zum Abitur, eine wirklich schwierige Aufgabe mit Corona. Seit Ende des Jahres im Distanzunterricht und Homeschooling fehlt es ihm an so viel, Freunde und persönliche Treffen. 

In der Summe aber zählt nur eins: Wir sind alle gesund geblieben.

Dann verstarb im Oktober 2020 meine Lieblingstante.

Meine Tante Irene Schürmann, 2019
Meine Tante Irene Schürmann, 2019
Sie hat ihr ganzes Leben gegeben

Meine großartige Tante Irene Schürmann

Im letzten Jahr ist meine Lieblingstante Irene Schürmann im hohen Alter von 87 Jahren am 30.10.2020 im Altersheim in Finnentrop verstorben. Ein bemerkenswertes Datum aus der Rückschau. Die Welt hatte schon ein tolles Geburtsdatum für sie vorgesehen, den 6.6.1933. Sie wurde in die dunkelste Stunde Deutschlands hineingeboren und nicht nur für mich wurde sie eine wirkliche Lichtfigur. Dabei hatte sie es im Leben nicht leicht, fing als 16jährige in einem Hotel bei Attendorn an, wurde dort völlig ausgebeutet, leitete dort später die Küche. Erst Mitte Zwanzig fing sie neu an, eine Ausbildung zur Familienpflegerin bei der Caritas in Brilon. Danach hat sie im Auftrag der Caritas wochen- oder monatsweise bei vielen Familien im Sauerland ausgeholfen, wenn die Mutter oder jemand anderes aus der Familie krankheitsbedingt ausfiel. Keine Arbeit war ihr zu schwer, keine Aufgabe zu lästig. Die Kinder und das Glück der Kinder standen immer im Mittelpunkt. Ich habe mit einigen Familien nach dem Tod von Irene gesprochen, alle sagen einmütig über sie: Die gute Irene, alle in der Familie erinnern sich an sie und was sie alles Gutes für die Familie und die Kinder geleistet hat, das werden wir ihr nicht vergessen.

Auch zu uns Neffen war sie immer lieb und herzlich, ein toller Halt, eine faire, ehrliche, vertrauenswürdige, großzügige Tante, hat uns im Grunde immer nur gelobt und uns versichert, dass wir alles richtig machen. Sie hatte immer Zeit, freute sich über jeden Besuch. Zu meinen eigenen Kindern durfte ich niemals streng sein, "Du musst sie lieben und loben", sagte sie immer. Sie war großzügig und man konnte mit ihr Pferde stehlen, über alles sprechen. Sie liebte wie wir die Gartenarbeit und kümmerte sich bis zu ihrem 85sten Lebensjahr im Garten und im Haus noch um Alles. Nach ihrer Rente fing sie das Reisen an, reiste noch bis Norwegen, erst als ihre Sehkraft erheblich nachliess, musste sie es leider wie das Autofahren aufgeben.

Bedingt durch Corona konnte ich sie ab März leider nicht mehr besuchen, also haben wir, so oft es zeitlich ging, mit ihr telefoniert. Im Herbst merkte man dann, dass Ihr das Alleinsein doch sehr zusetzte und ihr eine echte Lebensperspektive fehlte. Das hohe Alter, der mangelnde Kontakt zu der von ihr so geliebten Familie, zu den Neffen und Großneffen sorgte dann wohl dafür, dass sie im Oktober aufgab und schnell schwächer wurde. 2 Tage vor Ihrem Ableben konnten meine Frau und ich sie noch einmal besuchen und mit ihr sprechen. Ihr alles Gute wünschen, Ihr versichern, dass wir uns um Alles in ihrem Sinne kümmern würden, dass wir auf uns aufpassen und lieb, fair und gerecht zu uns und unseren Kindern sind. Ihr einfach sagen, dass wir auf uns aufpassen, auch wenn sie nicht mehr da ist.

Am Freitag, den 30.10.2020 ist sie dann wirklich - und diesen Eindruck vermittelte auch ihr Gesicht - friedlich eingeschlafen. Sie hatte das große Glück, dass sie rund um die Uhr ihre besten Freundinnen auf ihrem letzten Weg begleitet und an ihrem Bett gesessen haben. Diesen liebenswerten Menschen gebührt mein tiefer Dank und Respekt!

Nach ihrem Tod mussten wir uns natürlich um Alles kümmern, der Bestatter Geueke in Serkenrode war dabei eine zutiefst menschliche und freundliche Unterstützung. Die Totenbriefe habe ich selbst gestaltet, ebenso wie den Totenzettel, der im Trauergottesdienst an die Gedenkenden verteilt wird. Es war eine gewisse Mühe alle Einträge in ihrem Telefonbuch mit Adressen zu versehen, das führte zu lustigen Anrufen bei gleichlautenden Telefonbuch-Einträgen im Sauerland, aber selbst dem völlig Fremden wie mir wurde immer sehr nett geholfen. Hatte ich eine falsche Nummer erwischt wurden alle im Haus gefragt, und irgendeinem fiel dann ein, welcher Franz Tebbe gemeint sein könnte, dann bekam ich eine Nummer, wo ich dann gleich frug, ob das nicht eine Hausnummer sei, mit drei Ziffern.

Ich hatte sehr netten und freundlichen Kontakt zu zahlreichen Verwandten, die ich seit 20 Jahren oder noch nie gesprochen hatte. Ich habe auch in ihrem nichtfamiliären Umfeld neue, sehr nette und liebe Menschen kennengelernt. Sie zu besuchen wird nach Corona das Erste sein. Es kamen sehr viele nette Trauerbriefe, sogar ein sehr persönlicher von ihrem Autohaus, der so nett handschriftlich geschrieben war, dass ich weinen musste. Ich habe alle persönlich und handschriftlich beantwortet, was einen ganzen Tag gedauert hat. In den vielen Telefonaten mit diesen Freunden und Verwandten zu sprechen hat sehr gut getan, ich konnte sehr viel über Irene erfahren. Das möchte ich im Laufe des Jahres einmal aufschreiben. Menschen des Alltags mehr Aufmerksamkeit zu widmen, dem Erinnern an sie mehr Raum zu geben, das fände ich schön.

Das ist eine Aufgabe für 2021.



Die neue, leicht gewölbte Gartenmauer, 2020
Die neue, leicht gewölbte Gartenmauer, 2020
Der Garten ist fertig

Jedes Jahr ein kleines Stück weiter

Die Entscheidung, 2004 genau dieses renovierungsbedürftige Haus zu kaufen, ist uns leicht gefallen. Da ich nebenbei (sic!) 2004 noch selbstständig werden musste, war in den letzten 16 Jahren das Zeitmanagement das größte Problem. Meine Frau und ich haben von Anfang an vereinbart, wir machen uns niemals Umsetzungsstress. Der Plan für den Garten war mit der Anlage des Gemüsebeets bereits 2004 in meinem Kopf fertig. Und endlich, im Jahr 2020 konnten wir tatsächlich nach 16 Jahren den letzten Bauabschnitt fertigstellen. Ursprünglich sollte an die jetzt fertig gebaute Stelle ein kleiner Hochteich, wegen des Klimawandels, der zunehmenden Gefahr von Mückenplagen durch offene stehende Gewässer, der doch recht aufwändigen Pflege, haben wir uns dann letztlich dagegen und für ein weiteres bienenfreundliches Blumenbeet entschieden.

Mit diesem letzten Projekt im Garten haben wir die Lücke zwischen der Mauer des Kräuterbeetes und der Treppe geschlossen.

Mehr Infos und Bilder hier:

Drainagestreifen vorher und nachher. Die Abtrennung erfolgte mit einem Streifen Cortenstahl.
Drainagestreifen vorher und nachher. Die Abtrennung erfolgte mit einem Streifen Cortenstahl.
Drainagestreifen

Ordnung auf dem Hof

Rund um unseren alten Holzschuppen haben wir schon vor einigen Jahren eine Perimeter-Dämmung und einen Drainagestreifen angelegt. Kies finde ich nicht schön, so dass wir diesen in Drainagefliess eingetascht haben. Nur oben sah es nicht schön aus. Da wir versuchen im Garten nur so wenige Materialien wie möglich zu verwenden, kam für die Abtrennung vom Split zum Drainagekies wieder einmal ein Streifen Cortenstahl zum Einsatz. Dieser bekommt mit der Zeit eine schöne Patina und lässt sich prima einbetonieren. Aufgefüllt wurde das Ganze mit Kalk vom örtlichen Kalkwerk. Passt.

Bucheschubladen mit einem Gehäuse aus MDF-Platten, Farbe ist Osmo Hartwachs
Bucheschubladen mit einem Gehäuse aus MDF-Platten, Farbe ist Osmo Hartwachs
Schubladenrecycling

Kleines Schränkchen mit alten Schubladen

Vor ein paar Jahren hat H&M in Barmen einen Teil der Einrichtung entsorgt. Einige Stücke konnte ich retten und aus diesen schönen Bucheschubladen habe ich für meine Frau ein kleines Utensilo gebaut. Das Drumherum besteht aus 10 mm MDF-Platten.

Das Glück ist mir ...
Das Glück ist mir ...
Ein schönes Geschenk und Inspiration

Meine Werkstatt einrichten

Vor ein paar Jahren konnte ich zwei schöne Setzkastenschränke vor dem Sperrmüll retten / bekam sie von einem guten Freund geschenkt. Danke, lieber T. Sie standen einige Jahre ungenutzt in der Werkstatt herum. Mit der Fertigstellung des Raumes zur WOGA 2019 war jetzt Platz und ich habe ich sie jetzt zu Werkstattschränken mit einer Höhe von 88 cm umgebaut, so dass sie unter eine 4cm Buchen-Arbeitsplatte passen. So ergibt sich eine Gesamthöhe von 92 Zentimetern, das finde ich sehr angenehm zum Arbeiten.

Leider sind über die Jahre, in denen der Schrank im Besitz der Druckerei war, viele Setzkastenschubladen verloren gegangen. Ein paar habe ich nachgebaut, einige durch größere Schubläden mit Kugelführungen ersetzt. Damit man Neues vom Alten und Originalen gut unterscheiden kann, sind diese in RAL Zeltgrau gestrichen, was grundsätzlich die Sekundärfarbe in der Werkstatt ist.

Von den Kinderzimmern waren nach der Renovierung derselben noch einige schwere Ikea-Birke-Büroschränke übrig, die noch aus der hochwertigen Massivphase Ikeas stammten. Diese habe ich mir in Hochschränke mit 40cm Tiefe umgebaut. Unter die Hochschränke baute ich jeweils 2 Schubläden, in denen jetzt das meiste meines Werkzeugs wanderte.

Da ich Materialwiederverwendung eigentlich immer bevorzuge, sind die Oberschranktüren ebenfalls ein Recycling-Projekt. Das Holz und die Füllungen stammen von ehemaligen Holzspint-Türen, die wir bei der Renovierung der Umkleiden einer Wuppertaler Papierumschläge-Fabrik kostenlos bekommen konnten. Jeweils eine Spinttür ergab zwei Schranktüren. Die Scharniere wurden gegen 95 ° selbstschließende Scharniere ersetzt und kleine schwarze Knöpfe als Griffe angeschraubt.

Zum Bau dieses Arrangements gibt es hoffentlich noch in diesem Jahr einen längeren Beitrag.

Werkstattschrank, Buche, 2020
Werkstattschrank, Buche, 2020
Privates Gesellenstück

Mein neuer Werkstattschrank

1994 habe ich bei der Firma Vorwerk zwei gebrauchte Zeichenpapierschränke erworben. Einer steht heute in meinem Büro, in ihm bewahre ich alle meine Papiere, Stifte und Farben auf. Der zweite lagerte zunächst bei einem Freund in einem ungeheizten Schuppen, später haben wir in ihm unsere Bastelsachen aufgehoben.

Er sollte eigentlich als Werkstattschrank dienen, das dünne Blech kann aber nicht meine kleine Drehbank tragen. Nach der erfolgreichen Instandsetzung der Druckereischränke entschied ich mich dafür, den Gedanken, den Blechschrank zu nutzen, aufzugeben. Meine Freunde A.& E. konnten den Schrank gerade gut gebrauchen, sie sind jetzt die dritten Besitzer. Schnell war der Transport organisiert und so war Platz geschaffen für ein tolles Projekt: Ein aus massiver Buche gebauter Schubladenschrank im Stile der Druckereischränke, aber mit einer anderen Aufteilung und der Möglichkeit, neben Kleinwerkzeugen und Kleinteilen auch Handwerkzeuge und kleine Maschinen unterbringen zu können.

Mit Entwurf des Schrankes habe ich mich tiefer in die Software Blender eingearbeitet und so lag zu Beginn der Arbeiten der Schrank als 3D-Modell und als technische Zeichnung vor.

Er ist wunderschön geworden, finde ich, und es ist das schwierigste und schönste Projekt, dass ich als Schreiner-Dilettant jemals gebaut habe.

Ich hoffe ich schaffe es im Laufe des Jahres, den Bau des Schrankes hier zu dokumentieren.

War sonst noch was?

Berufliches und so

Kaum zu glauben, aber neben diesen ganzen Tätigkeiten habe ich auch noch in meiner eigenen Agentur gearbeitet, mich um meine Familie und meine Mutter gekümmert, viel Kram weggeworfen und bei eBay verkauft, eine Freundin in Tönning besucht, einen Teil des Hauses renoviert, tolles Gemüse angebaut, Bilder für einen Freund eingerahmt.

Und wie jedes Jahr haben wir am 1. November mit sehr guten Freunden Schloß Dyck besucht, das war dieses Jahr besonders schön, es sind tolle Bilder von und den ganzen Kindern (jungen Erwachsenen) entstanden. Wir waren, als es noch ging, 2 Tage in Domburg am Meer, das scheint Jahre zurückzuliegen. Mein Urlaubsbedürfnis ist mittlerweile extrem hoch, aber wenn ich sehe und lese, erlebe, wer alles an Corona erkrankt und stirbt, wie viele Menschen es ertragen, damit leben müssen, dass ein guter Freund, die Mutter, der Vater oder das eigene Kind verstorben ist, dann werden meine Ansprüche doch ganz klein und ich sehe nur noch das viele Glück, dass mir dieses Jahr geschenkt hat.

Danke 2020!

tl, dr;

Das Jahr 2020 war wie westfälischer Schinken: Durchwachsen. Beruflich so so la la, meine Lieblingstante ist verstorben und Corona hat natürlich alles überlagert. Trotzdem: 2020 war ein Jahr, in dem ich sehr viel geschafft habe, besonders in der Werkstatt und rund um Haus und Hof.

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