Alexandria Gazette

vom Montag, 30. September 1850

Syllabus

Bericht über die Ticketauktion zum ersten Konzert von Jenny Lind in Boston.

Original Text

Jenny Lind in Boston.

Correspondence of the N. Y. Jory. Commerce.
Boston, Sept. 25.-3 P.M.

There has been the greatest excitement in Boston to-day, in reference to the auction sale of tickets to the first concert of Jenny Lind. The price of tickets was placed at $3. - At ten this morning commenced a spirited bidding for the choice of seats. Colonel N. A. Thomson took the stand as auctioneer, and announced the general rules of the auction, and added that "he was about to sell goods that needed no cracking up." He now called for a bid for the choice seat of the house. A voice responded $250 : then followed Fetrige with $275. Then succeeded $300, and an advance of $25 each bid, up to $500. Gleason, the publisher of the "Flag of Our Union", then bid $600, which was followed up with great applause. Next came the successful bidder, Ossian E. Dodge, the vocalist, who bid $625, and has its first choice of seats. He selected No 567, which is in the very centre of the house. This bid was received with immense applause, to which Mr. Dodge responded in his place, by saying "that this was a compliment that he could not Dodge."

Mr. Dodge is a native of the Sate of New York, but has been an adopted son of Massachusetts many years. He has been a professional singer for twelve years during which time he has sung twenty four States of the Union. He is not far from thirty-five years old. He styles himself the "Boston Vocalist."

He's a ver comical man, and popular, though not a great singer. He went to the Temple prepared to pay $2000, if necessary, to secure the first ticket. His bid was bonafide. There is no doubt of that.

He will get his money back in one or two years. He has an introduction now to the millions of our own and other lands. A question that was immediately raised here was, "Where was Genin, the hatter?"

The 2500 tickets were all sold at a premium. Fifty were reserved for the press and certain officials. It is now pretty well ascertained that the average price of seats will be as high as $8, so that the whole amount of the first Concert receipts, will be about $20,000!

The house that was the greatest buyer of tickets, was the Revere: the Tremont next; then the Albion, Montgomery, Adams &c.

A large number of agents appeared bere as buyers for various New England cities and towns. Boston never saw the like before, in the line of music.

It is much deplored here that we have not a great Concert Hall that will accommodate 6000 to 8000 persons. Miss Lind's coming here will probably cause that hall to be built.

Deutsche Übersetzung

Jenny Lind in Boston.

Korrespondenz des N. Y. Jour. Commerce.
Boston, 25. Sept. - 3 Uhr nachmittags.

In Boston herrschte heute die größte Aufregung wegen der Versteigerung von Eintrittskarten für das erste Konzert von Jenny Lind. Der Preis für die Karten wurde auf 3 Dollar festgesetzt. - Um zehn Uhr heute Morgen begann ein lebhaftes Bieten um die Wahl der Plätze. Oberst N. A. Thomson trat als Auktionator auf und verkündete die allgemeinen Regeln der Versteigerung und fügte hinzu, dass "er im Begriff sei, Waren zu verkaufen, für die man ihn für übergeschnappt halten müsste." Er rief nun dazu auf, ein Gebot für den besten Platz des Hauses abzugeben.Eine Stimme antwortete mit 250 Dollar, dann folgte Fetridge mit 275 Dollar. Dann folgten 300 Dollar und ein Vorschuss von 25 Dollar für jedes Gebot, bis zu 500 Dollar. Gleason, der Herausgeber der "Flag of Our Union", bot daraufhin 600 Dollar, was mit großem Beifall quittiert wurde. Der nächste Bieter, der schließlich den Zuschlag erhielt, war Ossian E. Dodge, der Sänger, der 625 Dollar bot und sich den besten Platz aussuchen konnte. Er wählte die Nummer 567, die sich in der Mitte des Saales befindet. Dieses Gebot wurde mit großem Beifall aufgenommen, auf den Mr. Dodge an seiner Stelle mit den Worten reagierte, "dass dies ein Kompliment sei, das er nicht ablehnen könne." (Anmerk. Im Englischen ein Wortspiel mit seinem Nachnamen.)

Mr. Dodge stammt aus dem Bundesstaat New York, ist aber seit vielen Jahren ein adoptierter Sohn von Massachusetts. Er ist seit zwölf Jahren professioneller Sänger und hat in dieser Zeit in vierundzwanzig Staaten der Union gesungen. Er ist beinahe fünfunddreißig Jahre alt. Er bezeichnet sich selbst als "Boston Vocalist".

Er ist ein sehr komischer Mann und beliebt, wenn auch kein großer Sänger. Er ging ins Temple und war bereit, notfalls 2000 Dollar zu zahlen, um sich die erste Eintrittskarte zu sichern. Sein Angebot war seriös. Daran gibt es keinen Zweifel.

Er wird sein Geld in ein oder zwei Jahren zurückbekommen. Er hat nun die Möglichkeit, Millionen von Menschen in unserem Land und in anderen Ländern kennenzulernen. Eine Frage, die hier sofort aufkam, war: "Wo war Genin, the hatter?"

Die 2500 Eintrittskarten wurden zu einem Höchstpreis verkauft. Fünfzig waren für die Presse und bestimmte Offizielle reserviert. Es ist inzwischen ziemlich sicher, dass der Durchschnittspreis für die Plätze bei 8 Dollar liegen wird, so dass die Gesamteinnahmen des ersten Konzerts etwa 20.000 Dollar betragen werden!

Das Haus, das am meisten Karten kaufte, war das Revere, dann das Tremont, dann das Albion, Montgomery, Adams &c.

Eine große Anzahl von Agenten trat als Käufer für verschiedene Städte in Neuengland auf. Boston hat so etwas in der Musikbranche noch nie gesehen.

Es wird hier sehr bedauert, dass wir keine große Konzerthalle haben, die 6000 bis 8000 Personen fassen kann. Die Ankunft von Miss Lind wird wahrscheinlich dazu führen, dass diese Halle gebaut wird.