Daily Evening Transcript

vom Montag, 30. September 1850

Syllabus

Ein paar Worte zu den Proben und ihren Aktivitäten am Montag, 30. September 1850, zu denen ebenso der Besuch von Mount Auburn zählt, wie der Besuch der Cambridge Universität und des Cambridge Observatoriums.

Original Text

Jenny Lind at Rehearsal.

There was quite an assemblage of amateurs at rehearsal to-day; and the foretaste of to-morrow's concert was of a character to pique the musical appetite rather than to allay it. Among the audience were a number of pupils of the Blind Asylum. Miss Lind sang the "Qui La Voce" from "I Puritana" and the "Non paventar" from the Magic Flute in a style, which startled even the orchestra from their propriety, so that they applauded with their fiddle-bows. Signor Belletti was incomparable in the "Vi Ravviso" from La Somnambula. We have never heard it so well executed.

Immediately after rehearsal this morning, Miss Lind, in company with a very few friends, took a ride to Cambridge, and, by invitation of Gov. Everett, visited the Observatory and Mount Auburn, and thence proceeded to the beautiful residence of the Hon. J. P. Cushing, in Watertown. This excursion will entirely occupy her time to-day, and we learn she will be unable to receive any visitors until after the concert.

She will not appear at rehearsal tomorrow morning, as it is her invariable rule, when not necessitated by other arrangements, never to sing on the day of a concert.

Jenny Lind will probably never sing again in Boston after this visit, as, under her new arrangement with Mr Barnum, she is to be in London in June next, and give concerts at the World's Fair. She consequently has but about 80 nights to spare in this country. These will be diuided principally between New York, New Orleans and Havana. Very few, if any
| concerts will be given in Philadelphia and Baltimore. She will hardly be able to sing in St Louis, Cincinnati, or any other cities except those above named.

Deutsche Übersetzung

Jenny Lind bei den Proben

Bei der heutigen Probe war eine ganze Reihe von Amateuren anwesend, und der Vorgeschmack auf das morgige Konzert war eher dazu angetan, den musikalischen Appetit zu wecken als ihn zu stillen. Unter den Zuhörern befanden sich einige Schüler des Blindenasyls. Fräulein Lind sang das "Qui La Voce" aus "I Puritana" und das "Non paventar" aus der Zauberflöte in einem Stil, der selbst das Orchester aus seinem Anstand aufschreckte, so dass sie mit ihren Fiedelbögen applaudierten. Signor Belletti war unvergleichlich in dem "Vi Ravviso" aus La Somnambula. Wir haben es noch nie so gut ausgeführt gehört.

Unmittelbar nach der Probe heute Morgen fuhr Miss Lind in Begleitung einiger weniger Freunde nach Cambridge, wo sie auf Einladung von Gouverneur Everett das Observatorium und den Mount Auburn besichtigte und von dort aus zu der schönen Residenz des Hon. J. P. Cushing in Watertown fuhr. Dieser Ausflug wird ihre Zeit heute vollständig in Anspruch nehmen, und wir erfahren, dass sie bis nach dem Konzert keine Besucher empfangen kann.

Morgen früh wird sie nicht zur Probe erscheinen, da es ihre feste Regel ist, niemals am Tag eines Konzerts zu singen, wenn es nicht aus anderen Gründen notwendig ist.

Jenny Lind wird nach diesem Besuch wahrscheinlich nie wieder in Boston singen, da sie gemäß ihrer neuen Vereinbarung mit Mr. Barnum im Juni nächsten Jahres in London sein und auf der Weltausstellung Konzerte geben wird. Somit bleiben ihr nur noch etwa 80 Nächte in diesem Land. Diese werden hauptsächlich zwischen New York, New Orleans und Havanna aufgeteilt sein. Nur sehr wenige, wenn überhaupt Konzerte werden in Philadelphia und Baltimore gegeben werden. Sie wird kaum in der Lage sein, in St. Louis, Cincinnati oder anderen Städten zu singen, außer in den oben genannten.