Der Herbst in den Gärten

Ein fotografischer Blick in den Garten mit Begleitung aus dem Zettelkasten

Nach dem ersten, wirklich herbstlichen Wochenende ein kurzer Blick in meine beiden Gärten. In den physischen herbstlichen Garten hier in Wuppertal und ein Blick in meinen Zettelkasten, in dem auch einiges zum Thema Herbst im Sommer gereift ist.

Dieser Herbst hat es in sich. Damit meine ich natürlich die viel zu hohen Temperaturen und das für diese Jahreszeit überdurchschnittlich warme Wetter. Ja, man könnte sich freuen, darüber, aber mir bleibt die Freude im Halse stecken, wenn ich lese, dass in ein paar Jahrzehnten der Rhein so gut wie austrocknen könnte, dass noch mehr Dürre, mehr Überschwemmung, noch mehr Unheil droht.

Trotzdem, meiner Meinung nach, haben wir das Recht und die Pflicht uns noch am Alltäglichen zu erfreuen, denn es heißt weiter, nicht gebrochen sondern mutig in die Zukunft zu blicken. Das schreibe ich auch ein wenig an mich selbst. Um uns und die Natur zu erhalten müssen wir dringend vieles ändern, und vor allem, unsere Liebe zur Natur, ohne die es uns nicht gäbe, wiederentdecken. Sie wird uns helfen, auf vieles zu verzichten, von dem wir immer sicher zu wissen glauben, dass wir es brauchen. Die Welt ist schön, immer noch, und die Schönheit lässt sich im Großen und im Kleinen finden. 

Schönheit ist keine Frage der Größe oder des Vergleichs. Christian Morgenstern schrieb, sie läge im Auge des Betrachters. Das ist ganz bestimmt so, aber es ist nicht alles. Schönheit kann still sein (Hawthorne), Schönheit ist Rhythmus (Morgenstern), Schönheit ist die Übereinstimmung aller Teile (Leon Battista Alberti) und Tanizaki Jun'ichiro sagt in Lob des Schattens, dass das, was man als schön bezeichnet, in der Regel aus der Praxis des täglichen Lebens entsteht. Deshalb bin ich auch im Garten. Nicht täglich, aber sehr oft. Seit Jahren öfter. Und ebenso gerne in meinem inneren Garten, meinem Zettelkasten.

Es ist ein großer Luxus meines momentanen Lebens, dass ich die Zeit habe, in bestimmten Fragestellungen ganz tief in den Kaninchenbau hineinzukriechen. Angefangen habe ich mit dem Versuch, die Architekturideen der Renaissance zu verstehen, jetzt lese ich im Amerikanischen Regionalismus und in der englischen Romantik. Warum?

Weil diese Literatur in ihrer liebenden Verklärung der Natur uns wieder viel zu sagen hat. Denn, wie wir in unserer Gesellschaft merken, auch wenn wir alles über die Natur wissen, reicht es doch nicht aus, etwas wirklich Grundlegendes zu ändern: unsere Beziehung zu ihr, die wir ebenso handhaben sollten, wie die zu Menschen. Mit Rücksicht, Respekt, Umsicht, Wertschätzung, Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Liebe.

Die Lektüre des letzten Jahres hat erheblich dazu beigetragen, meine alltägliche Sicht der Natur, der Welt zu verändern und zu bereichern. In positiver Weise. 

Auch Gedanken wollen angebaut, eingepflanzt, gedüngt, gehegt und gepflegt werden. Nicht jeder Gedanke ist voll umfänglich nützlich - so wie es zum Beispiel bunter und köstlicher Mangold ist - es braucht auch die Blumen und andere Zierpflanzen in unseren Köpfen, die nur ihrer Grazie wegen existieren. Auch deshalb sind die vielen Zettel zur Schönheit und zur Natur in meinem Zettelkasten so wichtig.

Noch leuchtet der Sommer in bunten Farben

Herbst im Garten

Im Garten blüht nicht mehr viel. Das liegt auch daran, dass alle Versuche Herbstastern anzupflanzen an unserem ziemlich undurchlässigen Geilenkirchener Lehmboden gescheitert sind. Von der Sonnenbraut ist bis auf einen kleinen Klecks schon alles vergangen und ihr Lied ist der sehnsüchtige Blick zurück in einen langen Sommer. Hingegen hat der Sonnenhut (Rudbeckia fulgida 'Goldsturm') nicht aufgegeben; er strahlt in seiner Nische mit aller Kraft gegen den wolkigen grauen Herbsthimmel an und wirkt, als hätte es die ersten Rauhnächte nicht gegeben. Daneben hat sich bei uns die Fette Henne (Sedum telephium 'Herbstfreude') etabliert, die ihrem Namen alle Ehre macht. Sie klatscht mit breitem Pinsel ein schönes Pink in den Garten, das sich jetzt langsam in ein Altrosé wandelt und jedem Salon alle Ehre machen würde.

Der Herbst in den Gärten - Der Sommer vergeht, aber die Sonnenbraut blüht in den Oktober hinein
Der Sommer vergeht, aber die Sonnenbraut blüht in den Oktober hinein

Wie verlockend sind Land, Obsthain, Hügel, Garten (...)

Der Mensch spürt das Blut Tausender in seinem Körper. Und das Herz pumpt den Saft dieses ganzen Pflanzenwaldes durch seine Adern. Hier ist Arbeit für ihn und ein höchst williger Arbeiter.

R.W. Emerson : Tagebücher, S. 545

Den Wein habe ich geerntet, die Hagebutten bekommen die Vögel.
Den Wein habe ich geerntet, die Hagebutten bekommen die Vögel.

Ralph Waldo Emerson

Ralph Waldo Emerson gilt als der größte Philosoph Nordamerikas des 19. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens - das von 1803 bis 1882 währte - schrieb er Tagebuch. Der Verlag schrieb zum Buch:» Emerson notiert Gedichtfragmente, Aphorismen, philosophische Betrachtungen, Erlebnisberichte und Essayentwürfe – ein unerschöpfliches Füllhorn von anregenden Gedanken über Natur, Geschichte, Demokratie, den Menschen und seine Möglichkeiten, sich zu bilden und den Anforderungen des Tages zu begegnen.« Seit dem 14. Februar 2023 lese ich täglich in seinen Tagebucheinträgen.

Quelle: Matthes & Seitz Berlin

Dankbar bin ich für die zahlreichen, mittlerweile stolz emporgeschossenen Blaubeersträucher. Sie bietet der blau-orangen Rabatte davor im Herbst einen geröteten lebendigen Theatervorhang (Davon habe ich leider kein Foto gemacht). Herbst und Herbstblätter. Sie gehören zusammen. Ein Freudenfeuer der Farben. Ein Grund, viel in den Wäldern spazieren zu gehen. Dazu schrieb Ralph Waldo Emerson am 24. September 1839 mit 36 Jahren in sein Tagebuch:

Ihr seid weise, O ihr alten Wälder! ...

... weiser als der Mensch. Wer auf euren Pfaden wandelt oder in euren Dickichten, wohin keine Wege führen, liest dieselbe fröhliche Lektion, sei er Kleinkind oder Hundertjähriger. Ihr sagt dasselbe, von Äon zu Äon, ob er im Glück oder im Unglück kommt. Immer wachsen die Nadeln der Kiefern und fallen, die Eicheln der Eichen, röten sich die Ahorne im Herbst, und zu allen Jahreszeiten knospen & wurzeln Flachbärlapp & Wintergrün unten am Boden. Was die Menschen Schicksal nennen und was sie Zeit nennen - ihr kennt es nicht. (...) Darum möchte ich euch bitten, ihr heiligen Wälder: schenkt ihr mir wieder etwas zu sagen, gebt mir auch die Melodie dazu. Gebt mir eure eigene Melodie, die eurem Wind, eurem Regen, euren Bächen, euren Vögeln gleicht;

Emerson, Ralph Waldo, und Brôcan, Jürgen (Hrsg., Übers.) : Tagebücher; Seite 320

Fette Henne, Sedum telephium 'Herbstfreude'
Fette Henne, Sedum telephium 'Herbstfreude'

Die Natur hat ihre eigene Melodie, und im Herbst wird der Ton schwerer und der Rhythmus langsamer. Als Naturphilosoph und Transzendentalist war Emerson in seinen Gedanken und Betrachtungen bemüht, ein neues Verständnis der Natur zu entwickeln, neue und alternative Möglichkeiten des Denkens, Schreibens und Lebens zu finden.

Tatsächlich blüht im Garten immer noch der Ziersalbei, er hat sich nach einem Rückschnitt im Sommer prächtig erholt. Dabei hat bestimmt auch das warme Wetter geholfen. Das gleiche warme Wetter brachte auch unseren Winterglockenapfelbaum zu einer zweiten Blüte. Das habe ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben gesehen, dass ein Apfelbaum ein zweites Mal blüht.

Der Sonnenhut strahlt noch im Oktober gegen den grauen Himmel an
Der Sonnenhut strahlt noch im Oktober gegen den grauen Himmel an

John Muir (1838 – 1914)

John Muir war ein schottisch-US-amerikanischer Naturphilosoph und Autodidakt. Er war Mitbegründer der ältesten und größten Naturschutzorganisation der Vereinigten Staaten, des 1892 in San Francisco gegründeten Sierra Clubs. John Muir war auch der erste Präsident der Naturschutzorganisation. Heute hat der Club an die 10.000 Mitglieder. Im Alter von 29 Jahre wanderte er von Kentucky nach Florida und schrieb darüber ein Tagebuch: »Thousand- Mile Walk to the Gulf«. John Muir ist nicht mehr unumstritten, seit dem rassistische Einträge in einigen seiner Tagebücher gefunden wurden. Aktuell lese ich sein Buch: »Bäume vernichten kann jeder Narr«.

Wie gut es tut im Garten zu sein

Die ganze Natur ist nachdenklich und ruhig.

Das schrieb der amerikanische Naturforscher und Begründer des Sierra Clubs John Muir am 8. September 1867 in sein Tagebuch. Ich hatte es schon in meinem Beitrag 1000 Zettel zum Teil verwendet. Ich habe einen Teil des Eintrags so übersetzt:

John Muir

Inmitten der weiten Wellen des grünen Waldes gibt es Flecken von herbstlichem Gelb, und auch die Atmosphäre trägt die Vorboten des Herbstes in Farben und Geräuschen. Das sanfte Licht des Morgens fällt auf die reifenden Wälder aus Eichen und Ulmen, Walnüssen und Hickorys; die ganze Natur ist nachdenklich und ruhig.

Aus: Thousand- Mile Walk to the Gulf, Seite 14

Ist das nicht wunderschön geschrieben? Muir (1838 - 1914) schrieb es in sein Tagebuch, als er 1000 Meilenvon Kentucky bis zum Golf von Mexiko in Florida wanderte. Eine lesenswerte Lektüre, meine ich. Muir war ein begnadeter Autor und sollte sich zu einem brennenden Vertreter des Naturschutzes in den USA entwickeln. Neueste Forschungen zeigen, dass er beim Naturschutz auch Grenzen überschritt, rassistische Äußerungen über Indigene oder Schwarze sind aus seinen Tagebüchern belegt. Andererseits hat er in seinen Schriften auch immer wieder die Gleichheit der Menschen unabhängig von Geschlecht und Herkunft betont.

Currykraut oder schöner: Italienische Strohblume oder Italienische Immortelle
Currykraut oder schöner: Italienische Strohblume oder Italienische Immortelle

Zurück in den Garten.

Das Curry-Kraut (Helichrysum italicum), auch Italienische Strohblume oder Italienische Immortelle ist eine immergrüne, verholzende Staude aus dem Mittelmeerraum. Wie der Name andeutet, duftet die Pflanze stark nach Curry. Richtig geschnitten treibt sie reichlich knopfförmige gelbe Blüten aus. Sie ist mit ihren Blättern aber auch im Herbst noch ein wunderschöner Anblick. Direkt dahinter wächst bei uns eine orange blühende Montbretie (Crocosmia aurea), wir haben aber auch noch eine rötlich blühende in die Nähe gepflanzt, im Sommer ein schöner Kontrast zum dunklen fast blauen Ziersalbei.

Der schon herbstliche Laub der Montbretie
Der schon herbstliche Laub der Montbretie

Kontrast ist auch wichtig für Schönheit, ebenso wie Anmut oder Grazie, ein Ausdruck der leider nur noch selten unsere Sprache bereichert, aber zum Beispiel im Sommer für die blühenden, sich sanft im Wind wiegenden Montbretien so passend ist. Anmut und Grazie, wir sehen sie zumeist noch im Tanz und in der Bewegung. Sie hat eine lange Tradition, aus der Renaissance kennen wir die Anmut wir von in Stein gehauener Schönheit. In dieser Epoche entwickelte sich in der Bildhauerei der Kontrapost, vereinfacht gesagt der vorgestellte Fuß, zum Idealbild. Zur Anmut schrieb der italienische Diplomat und Dichter Baldassare Castiglione (1478 - 1529): »Anmut kann nicht gelernt werden.« Was für ein Anspruch. Aber auch passend, denn ein Tänzer hat sie einfach oder nicht. Anthony Ashley Cooper, der 3. Earl of Shaftesbury war sogar der Ansicht, es könne eine Art der moralischen Anmut geben, eine moralische Grazie. Etwas, das ich noch erforschen könnte. Es scheint sich auf jeden Fall zu lohnen, denn Shaftesbury war für seine positive Lebenseinstellung und sein optimistisches Menschenbild bekannt. Das hinter der Schönheit des Waldes und der Natur noch etwas zurücksteht, das wusste auch Ralph Waldo Emerson, der notierte, dass hinter der Schönheit »rechten Handelns«, die ganze Schönheit des Waldes »kalt und gefühllos« sei. (R.W. E : Tagebücher S. 164)

Auf jeden Fall ist es im nicht mehr so farbigen herbstlichen Garten lohnenswert auf verschiedene Formen und Strukturen zu achten. Wie sehr sie sich unterscheiden und welch abwechslungsreiche Strukturen und Formen Pflanzen uns bieten. 

Auch im Herbst ein schöner Anblick, die kleinen Hagebutten des Blühwunders Rambling Rector, siehe dazu auch den Beitrag zur Geschichte dieser Rose.
Auch im Herbst ein schöner Anblick, die kleinen Hagebutten des Blühwunders Rambling Rector, siehe dazu auch den Beitrag zur Geschichte dieser Rose.

Reichlich Obst haben wir den Vögeln für den Winter gelassen. Die Rambling Rector bringt hunderte kleine Hagebutten hervor, in denen sich ab dem ersten Frost besonders die Amseln sehr wohl fühlen.

An anderer Stelle schrieb Ralph Waldo Emerson

Oft fühlte ich, wenn ich durch die Wälder lief, dass mir im Leben nichts zustoßen könne, kein Unglück, keine Schmach (wenn mir nur die Augen gelassen werden), für die die Natur keinen sanften Trost böte.

Quelle:R.W.E; Tagebücher S. 182

Die Welt verlangt uns viel ab, im Moment. Trost finde ich im Anblick und bei der Arbeit im Garten. Emerson schrieb, der Garten sei ein ehrlicher Ort, und während der Arbeit in ihm würde jeder Frust und jeder Zorn von einem abfallen. Dabei ist ein Garten keine Natur im eigentlichen Sinne, es ist kultivierte Natur. Wirklich ursprüngliche, urwäldliche Natur gibt es in Europa nur an wenigen Stellen und ist massiv bedroht, zum Beispiel in Polen. Was wir als außerhalb unserer Gärten als Natur wahrnehmen ist zumeist aufgeforsteter Wald, vor einer oder vor zwanzig Generationen. Ein Garten ist immer künstlich, Ergebnis von Kultur und ich bin der Meinung, das sollte man auch sehen und ihn mit Absicht gestalten. Dies trifft sowohl auf unseren Blumen- und Gemüsegarten zu, als auch auf meinen Zettelkasten, auf meinen gedanklichen Garten. Emerson schrieb, »Mein Garten ist mein Wörterbuch.« Mein Zettelkasten ist mein zweiter Garten, und er beseelt mich und meine Sprache, er strahlt in mein Herz hinein.

Frauenmantel (Alchemilla) mit abperlenden Wassertropfen
Frauenmantel (Alchemilla) mit abperlenden Wassertropfen

Sophia & Nathaniel Hawthorne

Die Hawthornes waren direkte Nachbarn Ralph Waldo Emersons in Concord Massachusetts. Zwei Jahre lang führten sie ein gemeinsames Tagebuch und es ist ein Vergnügen ihre täglichen Lebens- und Naturbetrachtungen aus diesen verschiedenen Perspektiven heraus zu lesen. Sophia Peabody Hawthorne war eine Autorin und Illustratorin, Nathaniel Hawthorne gilt als Autor der dunklen Romantik in den USA, sein bekanntestes Werk ist »Der Scharlachrote Buchstabe«, mehrfach verfilmt, unter anderem 1973 von Wim Wenders mit Senta Berger. Vom Roman liegen verschiedene Übersetzungen vor, die aktuellste stammt vom Übersetzer der Tageücher Ralph Waldo Emersons, von Jürgen Brôcan.

Und ebensolches gilt auch für unseren kleinen Garten hinter unserem Hause; mit seiner offenen Lage zum Südwesten hin, hat er mit Boden und Lage die besten Voraussetzungen uns noch viel Glück zu schenken und viel Obst und einiges an Gemüse. Die Erntezeit ist jetzt vorbei. Über das große Glück des Säen und Erntens schrieb Emersons Freund und Nachbar Nathaniel Hawthorne (1804 - 1864), vielleicht bekannt durch sein Buch »Der scharlachrote Buchstabe« bemerkenswerte Worte in sein gemeinsam mit seiner Frau geführtes Tagebuch:

Sophia & Nathaniel Hawthorne

Ich liebe es, die aufeinanderfolgende Entwicklung jedes neuen Gemüses zu beobachten und sein tägliches Wachstum zu vermerken., was mich stets aufs Neue verblüfft. Als würde etwas vor meinen Augen und mit meiner Hilfe erschaffen. (...) und unter den reinen und ausschließlich irdischen Freuden gibt es wenige, die unschuldiger und harmloser sind.

Quelle: Hawthorne, Sophia & Nathaniel : Das Paradies der kleinen Dinge; S. 44

Nicht jedem ist das Glück eines Gartens vergönnt. Als ich vor ein paar Jahren im Dorf meiner Großmutter im Sauerland war, stellte ich fest, dass sich nicht mehr viele die Mühe eines eigenen Gemüsegartens machten. Dabei könnten sie. Und die, die gerne würden, sie können es nicht. Welch verkehrte Welt.

Alle Zettel zum Thema Schönheit oder die das Thema Schönheit indirekt berühren. Meine Arbeit in Ralph Waldo Emersons Tagebüchern (Matthes und Seitz, 2022) ist dunkelgrün eingefärbt, andere Zettel mit verschiedenen Quellen purpurfarben. Personen sind gelb, rot sind Zettel zum Thema Form ever follows Function, der Architekturthese des Architekten Louis Sullivan. Von den grauen Punkten im Zettelkasten geht eine gewisse Gefahr aus, über sie besitze ich noch kein vertieftes Wissen. Sie entstehen, wenn ich einen Begriff verlinke, aber dazu nicht weiter recherchiere.
Alle Zettel zum Thema Schönheit oder die das Thema Schönheit indirekt berühren. Meine Arbeit in Ralph Waldo Emersons Tagebüchern (Matthes und Seitz, 2022) ist dunkelgrün eingefärbt, andere Zettel mit verschiedenen Quellen purpurfarben. Personen sind gelb, rot sind Zettel zum Thema Form ever follows Function, der Architekturthese des Architekten Louis Sullivan. Von den grauen Punkten im Zettelkasten geht eine gewisse Gefahr aus, über sie besitze ich noch kein vertieftes Wissen. Sie entstehen, wenn ich einen Begriff verlinke, aber dazu nicht weiter recherchiere.
Das Gartenjahr geht zu Ende

Im Zettelkasten geht es weiter

Um den Herbst kommen wir nicht mehr herum, der Sommer ist wirklich zu Ende. Und während im Garten nur noch Schnittarbeiten notwendig sind, und vielleicht eine letzte Düngergabe für die kleinen Rasenflächen, so geht die Arbeit und das Vergnügen im Zettelkasten weiter. Dort fand ich auch den Anfang dieses schönen Gedichtes von John Keats (1795 - 1821):

An den Herbst

Jahrzeit des Dunsts und milder Fruchtbarkeit!
Reifender Sonne Freund! ihr so verschworen
Daß ihr den Weinstock bei den Hütten weiht
und hängt voll Trauben, daß beladen von
Äpfeln der moosige Baum sich beugt zum Fluß.
Und jede Frucht sich füllt bis in den Kern
Kürbisse schwellen, und die Haselnuß
Mit süßem Fleisch sich rundet, und noch fern
Und fern den Bienen Blumen aufblühn, bis
Sie glauben, daß die Tage ewig währn
Weil Sommer ihre Zellen überfließt.

Quelle:John Keats in : Ein Ding von Schönheit ist ein Glück auf immer; S. 465

Das größte Glück liegt direkt vor uns. In den Menschen, die wir lieben und die uns lieben, mit ein wenig Glück. Mein Zettelkasten ist jetzt schon ein stetiger Quell, aus dem es sprudelt. Und der Garten ist Arbeit und Freude. Es hat fast 18 Jahre gedauert, dem nackten Boden diesen Garten abzuringen, Stück für Stück, jetzt kommen wir in die schokoladige Phase, er ist Genuss.

Nach Keats: Ein Ding von Schönheit ist ein Glück auf immer.

tl, dr;

In meinen Gedanken zum Garten vermischen sich Pflanzen und mein Zettelkasten.

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